Zum Tod von Klaus Münstermann

Am 21. August 2017 verstarb völlig unerwartet Prof. Dr. Klaus Münstermann, ehemaliges langjähriges Vorstandsmitglied und IGfH -Vorsitzender (1985-1989, 1993-1996) im Alter von 68 Jahren.

Sein gesamtes Berufsleben widmete Klaus Münstermann den erzieherischen Hilfen. Auf das Studium der Sozialpädagogik folgte die Leitung eines kommunalen Mädchenheims. 1977 zog er als Referent für Heimerziehung und Heimaufsicht zum Diakonischen Werk der Evangelischen Kirchen nach Münster. 1986 übernahm er mit der Evangelischen Jugendhilfe Schweicheln eine große, in der Region bekannte und zwingend reformbedürftige Einrichtung als Gesamtleiter. Nach seinem Ausscheiden als Geschäftsführer des Diakonieverbundes 1997 wurde er – nach der Gründung eines eigenen Fachverlags – 1998 als Honorarprofessor an der Universität Osnabrück bestellt. 2003 gründete er in Ibbenbüren den privaten Träger „Kinder und Jugendhilfe tibb“, der seither überregional verschiedene ambulante und stationäre Leistungen der Jugendhilfe anbietet.

Klaus Münstermann war langjähriges und stets aktives Mitglied der IGfH, in seiner Regionalgruppe, als Mitglied der Delegiertenversammlung im Vorstand und als Nachfolger von Anne Frommann als Vorsitzender. Als ein maßgeblicher Gestalter der Jahrestagung in Münster 1985 prägte er die Idee mit, Heimerziehung als „lohnenden Lebensort“ zu konzipieren. In seine Zeit im Vorstand fielen Umbrüche in der Erziehungshilfe, die sich durch den 8. Kinder- und Jugendhilfebericht sowie das neue Kinder- und Jugendhilfegesetz ergeben hatten.

Klaus Münstermann machte sich stark für die Integration verschiedener Positionen in die IGfH. Nach seinem Ausscheiden als Vorsitzender und dem gleichzeitigen temporären Ausstieg aus dem Bereich Erziehungshilfen nahm Klaus Münstermann die Gelegenheit wahr, vom aktiven zum stillen Mitglied des Verbandes zu werden. Die IGfH hat ihm viel zu verdanken.

 

Auszug des Nachrufes von Werner Freigang, in ForE 5 (2017)

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