Kein Bildungsabbau für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (Mai 2013)

Stellungnahme der IGfH zu den "Reformen des Übergangssystems" des hessischen Kultusministeriums

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF) haben internationalen Konventionen und nationalen Regelungen zufolge Anspruch auf besonderen Schutz. Sie sind qua Gesetz eine reguläre Zielgruppe der Kinder- und Jugendhilfe. Auch kann der staatliche Erziehungs- und Bildungsauftrag in einer demokratischen Gesellschaft nicht in Abhängigkeit vom Aufenthalts- und Migrationsstatus definiert werden. Obgleich die Anzahl von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen auch in Folge der zahlreichen bewaffneten Konflikte zunimmt, wird die vorhandene hohe Bildungsmotivation der UMF immer noch ungenügend aufgegriffen und damit eine wesentliche Chance zur Partizipation am und Integration in den gesellschaftlichen Alltag verpasst.

So drohen aktuell im Bundesland Hessen infolge der "Reformen des Übergangssystems" des hessischen Kultusministeriums an den beruflichen Schulen die schulische wie berufliche und sozialpädagogische Förderung dieser jungen Menschen völlig auf der Strecke zu bleiben. Vor diesem Hintergrund veröffentlicht die Internationale Gesellschaft für erzieherische Hilfen eine Positionierung zum Abbau der sogenannten Eingliederungslehrgänge in die Berufs- und Erwerbswelt  (EIBE) in Hessen und macht auf die Folgen für die Integrations- und Bildungschancen von jungen minderjährigen Flüchtlingen aufmerksam.