Zur aktuellen Situation junger Erwachsener - Care Leaver

Zur aktuellen Situation junger Erwachsener im Kontext der Heimerziehung und der Pflegekinderhilfe

Junge Menschen, die durch Einrichtungen in öffentlicher Verantwortung (z.B. Heime, Pflegefamilien) betreut werden, sind in fast allen Ländern überproportional von Bildungsbenachteiligung betroffen. Sie können häufig in ihrer Bildungslaufbahn nur bedingt auf familiäre Unterstützung zurückgreifen und sind auf die öffentliche Infrastruktur und Angebote sowie informelle Unterstützung angewiesen. Es ist dringend geboten, Jugendliche und junge Volljährige wieder stärker in den Fokus der Erziehungshilfe und der Politik zu rücken. Das war auch der Tenor des parlamentarischen Treffens der Erziehungshilfeverbände am 18. April in Berlin (siehe Anlage), wo die IGfH vor dem Hintergrund eines Praxis- und Forschungsprojektes mit der Universität Hildesheim darauf aufmerksam machte, dass diese Gruppe einer erhöhten Aufmerksamkeit bedarf.

Die IGfH e.V. und die Universität Hildesheim führen aktuell das zweijährige Projekt "Nach der stationären Erziehungshilfe - Care Leaver in Deutschland" durch (Laufzeit: Jan. 2012 bis Dez. 2013). Das Projekt widmet sich der Frage, wie Jugendliche und junge Erwachsene, die in stationären Erziehungshilfen betreut werden, beim Übergang ins Erwachsenenleben unterstützt werden können. Das Hauptziel des Projekts besteht darin, einen Überblick über bereits existierende Modelle guter Praxis im In- und Ausland zu gewinnen, um dann einen Transfer in die Erziehungshilfen in Deutschland anzuregen (alle Kurzinfos sind in der Anlage zugänglich).

Die zur Zeit laufenden Arbeitsformen konzentrieren sich vor allem auf die Diskussion der Transfermöglichkeiten von internationalen Best-Practices-Beispielen in das deutsche Hilfesystem mit Vertretern aus der deutschen Fachpraxis sowie fachpolitischen Multiplikatoren (policy makers) in Form eines nationalen Workshops, der vom 18. bis 19. April 2013 in Hildesheim stattfand. Das Programm kann dem Anhang entnommen werden.

Schon im Februar 2013 (25.-16.02.2013) führte die IGfH mit der Universität Hildesheim eine Bestandaufnahme und Prüfung von Angeboten und Maßnahmen für Care Leaver aus dem - vorwiegend europäischen - Ausland durch. Der Reader zu diesem internationalen Workshop ist ebenfalls als Anhang zu finden.
 

Offenes Werkstattgespräch/ kollegialer Austausch

Im Rahmen des Projektes werden einige bewährte Modelle und Handlungsansätze aus dem In- und Ausland vorgestellt werden. PraktikerInnen aus der Kinder- und Jugendhilfe, die Jugendliche beim Übergang aus stationären Hilfen (Heimerziehung oder Vollzeitpflege) begleiten, sind herzlich eingeladen, gemeinsam diese Konzepte zu diskutieren und auch im Hinblick auf einen möglichen Transfer in die Erziehungshilfen zu prüfen. Umfangreicher Raum wird auch für die Vorstellung und den Austausch über eigene Erfahrungen und methodische Ansätze der Übergangsbegleitung der Teilnehmenden sein.

Nähere Informationen zum Werkstattgespräch / Praxisforum finden Sie hier.

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